Herodot oder der Beginn von Geschichte

Von Karl Krolow (Autor/in). | 62 Seiten | Erschienen: 31. 05. 1983 | ISBN: 9783903071049 | 1.Auflage

Heute, so vor das kaum denkbare und dennoch mögliche Ende von Geschichte gestellt, denkt man in der Tat nach über den Beginn von Geschichte. Der Zyklus lässt die Zukunft offen.

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Herodot oder Der Beginn von Geschichte ist ein reifes, weises Werk des Lyrikers und Essayisten Karl Krolow, der in einem Atemzug mit Ingeborg Bachmann, Günter Eich und Peter Huchel genannt wird. Krolow läßt Herodot die Umbruchszeit sehen und fühlen, die vom Mythos zur historischen und damit zur perspektivisch gesehenen führt und zugleich jenen Punkt fassen, an dem in Zukunft möglicherweise die Geschichte aufhört. Der Schlußsatz gegen die Katastrophenangst: "Ich warte darauf, das ich mich täusche."

Überall gelangt man rasch ans Ende der Welt.
Die Fremdenführer erzählen
aufregende Geschichten.
Die täglichen Orakel sind
gepanzerte Männer, die von See kommen,
in Äthiopien Wasser, so leicht,
das nichts auf ihm schwimmen kann.
Reichlicher Nachtisch in Persien
und wandernde Magier,
die alle töten außer Menschen und Hunden.
Die Frauen riechen anders von ihnen
nach ihren Schweifen.
Die Sage ist älter als alles.
Flüsse hält man in hohen Ehren.
Keine Hand und kein Harn verdirbt sie.
Denk an Ägypten. Man bringt dort
tote Katzen in heilige Häuser
oder läßt einen Wind fahren
und reist auf ihm.
Überall erreicht man das Nichts,
das es wirklich gibt
wie die mit Wachs überzogenen Leichen.
Wie wird man ein höheres Wesen?
Erst später beginnt die Geschichte.

Mit einem Essay von Klaus Jeziorkowski

Verlag[Firma Bacopa Verlag]
ISBN9783903071049
Auflage1
Sprache(n) Deutsch
Ausführung Gebunden
Erschienen1983
Seitenzahl62
Illustrationenzahl62
Cover Hardcover
Autor/in Karl Krolow (Autor/in)